Keine Verdeutlichung durch Verdoppelung


Mit einem Text möchte man bei seinen Lesern bestimmte Emotionen wecken. Um sicher zu gehen, dass der Leser mitbekommt, das an dieser Stelle seine Gefühle/ sein Interesse/ die volle Aufmerksamkeit gefordert ist, greifen Autoren gerne mal zur Holzhammermethode, frei nach dem Motto, eine Verdoppelung meiner Bemühungen bringt gewiss das richtige Ergebnis. Tut es nicht.

Es wirkt bemüht und der Leser wendet sich mit Grausen, da er den Trick bemerkt. Oder rufen unangebrachte Heiterkeit hervor.

Verdoppelungen fangen bei überflüssigen Adjektiven an:

Sie drückte ihr tiefempfundenes Beileid aus.

Er fuhr mit dem großen Riesenrad.

Der Zwerg war ein klitzekleiner Winzling von 51 Zentimetern. (Wow, Vertrippelung!)

Ihre Knie waren weich wie Pudding.

Verdoppelungen reichen bis zu verschwurbelten Satzkonstruktionen:

Der Weg war entweder, je nach Witterung, ausgetreten oder voller Rillen.

Was Leser und Verleger als lesenswert erachten, ist nicht immer unbedingt deckungsgleich. ODER:

Was Leser und Verleger als lesenswert erachten, ist nicht immer unbedingt deckungsgleich.

Die Mehrheit stimmte zum großen Teil dafür.

"Ich hasse dich", sagte sie in einem Tonfall, als lese sie ein amtliches Dokument vor.

Als ihre Verfolger die Kiste erreichten, hatte Tanitha die halbe Länge des Seils bereits hinter sich.

Sorgfältig konstruierte Sätze beeindrucken den Leser mit einem positiven Gesamteindruck! :)

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