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In Vino poetas

Weinprobe im Weingut Hans Lang/ Urban Kaufmann in sechs Akten


Am Sonntag, den 22.11.2015 luden Eva Raps und Urban Kaufmann, die neuen Eigentümer des Weinguts Hans Lang in Hattenheim/Rheingau, zu einer Weinprobe mit Lesung der ARS Autoren RheinMain Stammtisch ein.

Der Abend wurde charmant eröffnet von Franziska von Schleyen und Yvonne Pioch, die die zahlreichen Gäste willkommen hießen und die Geschichtenleser sowie den Musiker Harald Andres vorstellten. Franziska von Schleyen fesselte die Zuhörer mit ihren Momentums, kurzen Erzählungen und Gedichten über ihre Eindrücke vom Leben.

Zu den Leckereien, die auf den Tischen für die Zuhörer bereit standen, gesellte sich der erste Wein, ein Grauburgunder, der in der Fantasy - Geschichte "Eigener Herd ist Goldes Wert" von Agga Kastell ein Rolle spielte. Anfragen aus dem Publikum, wo denn ein solcher Herd zu erwerben wäre, spiegelten wieder, dass der schwarze Humor der Autorin gut ankam.

Zwischen den Vorträgen spielte und sang der Musiker Harald Andres bekannte und selbstgetextete Songs und gab so den Gastgebern, Eva Raps und Urban Kaufmann, Gelegenheit, ihre Gäste zu bewirten und die nächste Weinsorte auszuschenken.

Die Geschichte von Rainer Franke rankte sich um den Wein Wilhelm Tell, um das Miteinander von Mann und Frau und die Schwierigkeiten, die sich dadurch ergeben. Seine humoristischen Anspielungen bewiesen durch reichlich Lacher, dass diese Situationen dem Publikum nicht unbekannt waren.

Meddi Müllers Geschichte handelte von dem einstigen Fischer Banur Faukmann, der so entschlossen war, Wein anzubauen, dass er sogar den Gott Thor damit herausforderte. Er lieferte den amüsierten Rheingauer Weintrinkern endlich die Sage, wie es zur Entstehung des Wisselbrunnens kam.

Düster und blutrot wurde es mit Robert Meiers mysteriöser Erzählung um einen mordenden Weingeist, der im Spätburgunder Quartier genommen hatte. Die drei Toten in seiner Geschichte konnte der geneigte Zuhörer nur durch den Genuss von würzigem Appenzeller und köstlichen Wildschweinfrikadellen verkraften.

Yvonne Pioch berichtete von einem Stein, dessen trostloses Dasein aufgewertet wurde, als er sich als Kunstwerk wiederfand. Wie er die Welt der Menschen erkundete, ein Heim fand und sich betrank, fand bei den Gästen viel Anklang.

Dank der unterschiedlichen Genres der Geschichten fühlte sich jeder Zuhörer gut unterhalten. Der gute Wein und die exzellente Bewirtung der Gastgeber trugen dazu bei, den Abend zu einem rundum gelungenen Erlebnis zu machen. Einen herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben.


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