Der Autor Adam Kraska beherrscht die Kunst, den Leser so zu begeistern und in sein Thema hineinzuziehen, dass ich sein Buch Die Geschichte des Jiu Jitsu nicht mehr aus der Hand legen konnte. Doch zuerst fällt das außergewöhnliche Cover auf: das kleine Buch neben dem weißen Kampfanzug ist dasselbe, dass man beim Kauf in Händen hält. Das Hardcover mit dem kleinen Lesebändchen runden das Lesevergnügen ab. Da ich aus der Sparte Fantasy komme, widmete ich mich mit wenig Hoffnung dem Inhalt und wurde angenehm überrascht. Als angehender Korinthenkacker überprüfte ich einige der Quellen- und Rechercheangaben und stellte mit Erstaunen fest, wie akribisch und detailliert der Autor die Fakten zusammengetragen hat. Was für eine Arbeit! Vollends überzeugt hat mich dann das Kapitel über die Frauenbewegung. Habt ihr gewusst, dass die Suffragetten Jiu Jitsu lernten, um sich gegen die Staatsmacht zu behaupten? Ausgezeichnet fundiert und humorvoll geschrieben, so wünscht man sich ein Sachbuch!
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Markus Schultz (Donnerstag, 12 März 2020 00:48)
Ich lese es auch gerade mit Begeisterung. Und ja, das Kapitel über die Sufragetten ist mega!
Mark P. (Samstag, 15 Mai 2021 11:47)
Endlich ein sorgfältig recherchiertes Buch über Jiu Jitsu, das nicht blind von anderen abschreibt. Der Autor traut sich, altbekannte Legenden zu hinterfragen und auch unangenehme Seiten anzusprechen. Dass sein Buch nicht nur auf positive Reaktionen stoßen wird, dürfte ihm wohl klar gewesen sein.
Ich finde es gut, dass man dabei aus seinen Zeilen herauslesen kann, dass er keine „heilige Kuh“ zur Schlachtbank führt, die er nicht selbst früher mal angepriesen hat – bei seinen Recherchen hat er offensichtlich viel dazu gelernt, was für die Qualität seiner Arbeit spricht.
Das erste Kapitel mit Definitionen und Schreibweisen ist noch recht trocken, schafft aber die notwendigen Grundlagen. Danach ist das Buch trotz zahlreicher Fakten, Namen und Zahlen sehr unterhaltsam geschrieben und macht Spaß zu lesen. Besonders gefällt mir, dass die Entwicklungen und Ereignisse alle in einen historischen, gesellschaftlichen Kontext gesetzt werden – man erfährt nicht nur was passiert ist oder wie sich etwas entwickelt hat, sondern auch die Auslöser und Hintergründe.
Auch die sorgfältige Beleuchtung des BJJ und des Ju-Jutsu haben mir sehr gefallen. Ich kann es wirklich weiterempfehlen.