Donnerstag war für mich Anreisetag zu meiner ersten Leipziger Buchmesse mit der Deutschen Bahn – immer ein Abenteuer, dass diesmal recht moderat verlief. Wir kamen in Merseburg unter, einem kleinen Städtchen mit Burg und reifenzerfetzendem Kopfsteinpflaster.
Das erste Event war die lange Nacht der Phantastik im Kulturzentrum Anker in Leipzig. Der Gewinner des Seraph in der Kategorien Indie, Christopher Abendroth, las zuerst. Er schreibt seit fast 30 Jahren und fasste erst durch seine Frau den Mut, ein ganzes Buch zu Ende zu bringen, es als Selfpublisher herauszugeben und bei der Phantastischen Akademie einzureichen. Hat ja wunderbar geklappt. Der Roman „Der salzige Geschmack unserer Freiheit“ ist im SciFi einzuordnen und trifft damit genau meinen Geschmack. Also her damit und signiert bekam ich ihn auch noch. Rezension folgt.
Die Musikgruppe Janus, die die Leseslots begleiteten, kannte ich nicht. Ich habe noch nie so lange Lieder gehört, die durchweg von Seemännern und der See handelten. Tolle Stimme, tolle Instrumente und die Fans wippten begeistert mit.
Als bestes Buch wurde „Pantopia“ von Theresa Hanning ausgezeichnet. Eine fantastische Vorleserin, die pointiert und witzig vortrug. Ebenfalls ein SciFi Roman, steht auf meiner Liste.
Markus Heitz ersparte uns Zwerge (hat er selbst gesagt) und unterhielt uns mit Vampiren, die herauszufinden versuchen, welches Vernichtungsmittel bei ihnen tatsächlich wirkt. Total lustig!
Lucia Herbst und ihr Debutroman „Medusa: Verdammt lebendig“ kamen danach. Die arme Frau war völlig aufgeregt, denn es war nicht nur ihr erster Preis, sondern auch ihre erste Lesung. Darauf hat sie sich perfekt vorbereitet, denn die Lesung war souverän und gekonnt.
Ben Aaronovitch und seine Peter Grant Serie gehört schon lange zu meiner Lieblingsliteratur, weshalb ich mich auf diesen special Guest als Höhepunkt der Veranstaltung sehr freute. Natalja Schmidt, die Moderatorin, ebenfalls. Sie hatte darauf bestanden, ihn ankündigen zu dürfen. Aaronovitch erzählte aus seinem Autorenleben unter anderem, dass er den Lockdown erst gegen Ende mitbekommen habe, da er in dieser Zeit nur am Schreiben war.
Ein wunderbar gelungener Abend, denn bei all den tollen Events durfte ich noch mit Buchmenschen knuddeln und tratschen.
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