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30. Bucon in Dreieich

Besuch auf der  30. Phantastik-Buchmesse in Dreieich, der Bucon.

Eine sehr gechillte Veranstaltung in (verglichen mit der Frankfurter Buchmesse) kleinem Rahmen, mit großartigem Programm. Wer sich die Mühe macht, die Zugehörigkeit zur Lieblingsphantastikwelt mittels der Kleidung auszudrücken, bekommt ermäßigten Eintritt. In sieben verschiedenen Locations bieten sieben verschiedene Autoren/Verlage/Veranstalter eine volle Stunde lang Lesungen und Information. Danach wechselt der Autor/Verlag/Veranstalter und das von 11-18 Uhr. Im großen Bürgersaal haben Phantastikverlage ihre Stände positioniert. Die vielfach gewandeten Standbetreuer freuen sich über ein Schwätzchen und jede Menge Fragen aus dem Publikum. Der Autor Lars Winter erzählte mir, wie es ist, zusammen mit seiner Tochter den Verlag Wind und Sterne mit den Noir Kriminalgeschichten zu führen und verkaufte mir einen handbemalten Holzschuber mit vier seiner Kurzgeschichten in Lesebändchen zu einem schwindelerregend niedrigem Preis. (Hier noch einmal vielen Dank dafür!) Der für gepflegte Grusel- und Steampunkgeschichten bekannte Autor Bernar Leston mit seiner reizenden Gattin, Kriminalautorin C. P. Thomas, klärte mich darüber auf, wie es ist, wenn im Haus gleich zwei Schreibmaschinen klappern (im übertragenen Sinn). Autorin Anja Bagus fand es gar nicht seltsam, dass ich ihren Halsschmuck bewunderte (statt ihrer Steampunk-Bücher, die ich auch bewundere, aber nicht in diesem Moment). Im Gegenteil, flugs verkaufte sie mir die gleiche Kette in Silber für wenig Geld. Juchhu, endlich kann ich mir einen Hirsch um den Hals hängen! Die Autorin B. C. Bolt konnte leider nicht persönlich anwesend sein, ihr Vortrag wurde souverän und unterhaltsam von Kay Noa übernommen. Vorsicht, Geldbeutelalarm! Mir fiel auf, dass die Phantastikverlage, auch wenn sie sich oft notgedrungen mit uninspirierendem "F" schreiben, sehr viel Wert auf schön gemachte Bücher legen. "Die dunkelbunten Farben des Steampunk" stammt aus dem artskriptphantastik - Verlag. 14 Kurzgeschichten sind in 14 verschiedenen Farben gehalten, die auch inhaltlich artikuliert werden. Dem mit Pizza, Chili und Muffins vom Tresen des Bürgerhauses frisch gestärkten Publikum wird um 19 Uhr die Gewinner des deutschen Phantastik Preises 2015 präsentiert. Für mich ist diese Veranstaltung rundum gelungen, da sie sowohl professionell als auch familiär ist.

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Kommentare: 3
  • #1

    Thomas (Mittwoch, 21 Oktober 2015 17:58)

    Ich war ja nicht dabei.
    Du beschreibt das aber so schön, dass ich gern dabei gewesen wäre

  • #2

    agga (Mittwoch, 21 Oktober 2015)

    Vielen lieben Dank, Thomas!

  • #3

    Uwe Alexi (Freitag, 23 Oktober 2015)

    Schöner Beitrag, macht mir Lust auf diese Messe, auch wenn ich kein Ph(F)antasie-Leser bin. Ich wünschte, solche kleinen aber feinen Messen würde es für Thriller/Krimis geben. Ich war in der Zeit auf der FBM - auch schön, aber für intensive Gespräche hauptsächlich an den zwei Publikumstagen einfach zu groß.
    LG Uwe Alexi